Um im Einsatzfall die richtige taktische Entscheidung fällen zu können, müssen dies Führungskräfte in regelmäßigen Abständen trainieren. Dies geschieht an Modellen, sogenannten Dioramen, die auf den ersten Blick einer Modelleisenbahnanlage ähneln - meist aber ohne viele Schienen oder Züge. An diesen Dioramen können verschiedene Szenarien, vom Wohnhausbrand über kleine Unfälle bis hin zur komplexen Großschadenslage, dargestellt und deren erforderlichen Hilfeleistungen gemeinsam trainiert und diskutiert werden. Der Ahnataler DRK Ortsverein besitzt seit kurzem ein eigenes Modell, an dem nun beim letzten Ausbildungsabend alle Helferinnen und Helfer Gelegenheit hatten, mehrere Einsätze "abzuarbeiten". Jan-Niklas Glusa, stv. Zugführer des 2. Sanitätszuges im Kreis Kassel, hatte dazu die Szenarien aufwändig vorbereitet und das Modell präpariert. Ein sehr lehrreicher Abend, der den Einsatzkräften Einblicke in die eher nicht so alltägliche Arbeit der Einsatzleitung ermöglichte.

DRK Hessen empfiehlt, Erste Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen 

Auf die Frage, wann Bürgerinnen und Bürger das letzte Mal einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, lautet die Antwort oftmals: „Schon lange her!“ Zu lange, kritisiert das Deutsche Rote Kreuz in Hessen. 

Norbert Södler, Präsident im DRK-Landesverband Hessen, fordert anlässlich des Welt-Erste-Hilfe-Tages am 12. September 2020 die Menschen auf: Menschen sollen im Notfall helfen können. Daslernen sie in unseren Kursen. Erlernte Erste Hilfe-Maßnahmen können im Notfall Leben retten – vielmals auch das des eigenen Ehepartners, Elternteils oder des eigenen Kindes!Das Deutsche Rote Kreuz bietet eine Vielzahl von Erste Hilfe-Kursen an, die bereits für Kinder ab 3 Jahre geeignet sind.“

Corona-Hygiene-Maßnahmen in den DRK-Kursen 

In allen Kursen des hessischen Roten Kreuzes gelten folgende Hygiene-Standards: Abstandsregel, Maskenpflicht, eigene Fläche für die Teilnehmenden mit fester Sitzordnung, Desinfektionsmaßnahmen, Einsatz von Einwegartikel und regelmäßige Durchlüftung des Raumes. 

Ersthelfermaßnahmen während der Corona-Pandemie

Die meisten Notfälle geschehen im familiären oder persönlichen Umfeld und betreffen somit meist vertraute Personen, deren Gesundheitszustand bekannt ist. An dieser Stelle kann jeder ohne Bedenken Erste Hilfe leisten.

Allerdings: In Situationen mit Fremden ist dies während einer Pandemie schwieriger. Hier gibt das DRK in seinen Ersthelfer-Kursen ein Merkblatt an die Teilnehmende weiter. Darauf werden die Standardmaßnahmen mit Ergänzungen bei erhöhtem Infektionsmaßnahmen erläutert. Das Absetzen des Notrufes 112 und das Beruhigen der verletzten Person sind auch mit dem eingehaltenen Sicherheitsabstand möglich

Erste Hilfe in Hessen 

Während des ersten Halbjahres 2020 gab es mehr als 35.100 Personen, die einen der über 5.400 Erste-Hilfe-Kurse beim DRK in Hessen besucht haben. Bedingt durch die Corona-Pandemie konnten wesentlich weniger Kurse angeboten werden. Über 430 - größtenteils ehrenamtliche – Lehrkräfte führen die Erste-Hilfe-Kurse durch. 

Warum gibt es den Welt-Erste-Hilfe-Tag? 

Jedes Jahr erleiden Millionen Menschen Verletzungen oder sterben, weil nicht rechtzeitig ordnungsgemäße Erste-Hilfe-Maßnahmen geleistet wurden. Als unmittelbare Reaktion in Notfällen kann Erste Hilfe lebensrettend sein. Die Ausbildung in Erster Hilfe zählt zu den Kernkompetenzen der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Um auf die Bedeutung der Ersten Hilfe und die Tatsache, dass jeder sie lernen kann, aufmerksam zu machen, wurde im September der Welt-Erste-Hilfe-Tag ausgerufen (Quelle: DRK Landesverband Hessen e.V.)

Wenn Sie Interesse an einem Erste Hilfe-Kurs haben, genügt eine kurze Mail an info@drk-ahnatal.de. Bei einer ausreichenden Anzahl von Teilnehmern findet der Kurs im Ahnataler Rotkreuzhaus statt, anderenfalls in einem unserer Kreisverbände in der Region.

 

DRK richtet Betreuungsstelle ein

Am vergangenen Samstagabend gegen 17:30 Uhr wurde unser Ortsverein durch die Feuerwehr Ahnatal zu einem bereits laufenden Einsatz nachgefordert.

Nach der ursprünglichen Alarmierung mit dem Stichwort „H1-Gas“ stellte sich im Einsatzgeschehen heraus, dass mehrere Häuser geräumt werden mussten. Bei Bauarbeiten war eine Gasleitung beschädigt worden. Damit die rund 40 Betroffenen nicht für die zu diesem Zeitpunkt noch ungewisse Dauer auf der Straße ausharren mussten, wurde eine Betreuungsstelle im Rotkreuzhaus eingerichtet. Dort galt es, die Betroffenen zu registrieren und mit Getränken zu versorgen. Darüberhinaus war eine nicht-gehfähige Betroffene zu transportieren und später ein weiterer, sauerstoffpflichtiger Anwohner zu betreuen. Die Führung als kommissarischer organisatorischer Leiter des vor Ort befindlichen DRK Rettungsdienstes aus Kassel übernahm Timo Heinzemann, als Zugführer für die ehrenamtlichen Rotkreuzler an der Betreuungsstelle Jan-Niklas Glusa. Der Einsatz endete für die elf eingesetzten Ahnataler Einsatzkräfte um 21 Uhr nach erfolgreichem Rücktransport der Betroffenen und einem gemeinsamen Abendessen.

Ausbildungsbetrieb unter veränderten Bedingungen gestartet

Die erste überregionale Ausbildungsveranstaltung nach dem Beginn der Corona-Pandemie fand am vergangenen Montag in Ahnatal statt. Aus allen DRK-Ortsvereinen, die sich im 2. Sanitätszug des Landkreises Kassel engagieren, kamen Helferinnen und Helfer auf das Gelände des Sport- und Freizeitzentrums und brachten ihre Fahrzeuge mit. Ziel der Veranstaltung war das Kennenlernen der Fahrzeuge der jeweils anderen Teileinheiten. So kam aus Vellmar der neu indienstgestellte Rettungswagen, aus Kaufungen die Krankentransportwagen A und B und aus Söhrewald der sogenannte Vier-Tragen-Krankentransportwagen. Der Ortsverein Ahnatal steuerte den Einsatzleitwagen, den Rettungswagen, den Gerätewagen Sanität und den kürzlich beschafften  Sondergerätewagen bei. Ebenfalls bei diesem Abend waren die Rotkreuzler aus Lohfelden mit von der Partie. Zu vorgerückter Stunde sorgte das Ahnataler DRK mit zwei Lichtmasten für eine Ausleuchtung des Platzes. Eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der es durchaus möglich war, unter Einhaltung der besonderen Hygienemaßnahmen draußen auszubilden und so weiterhin für die Qualifikation der Katastrophenschützer zu sorgen. 

(Foto: B. Spengler)